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Leidenschaft als Antriebsfeder

WERKSTATTGESPRÄCH MIT VERENA PAUSDER, JULIA ECKHOFF UND MARIANA DOMENICHINO

Am 22. Februar 2016 ist es soweit. Die erste Digitalwerkstatt öffnet in der Linienstraße 121 in Berlin ihre Türen. Nur vier Monate hatte es von der Idee bis zur Eröffnung gedauert. Typisch für Gründerin Verena Pausder: Sie macht. Unbürokratisch und schnell. Noch schneller, wenn es um eine Herzensangelegenheit geht. Die Digitalwerkstatt ist so eine. Verenas Vision: alle Kinder in Deutschland erhalten chancengleich Zugang zu digitaler Bildung.

Begeisterte Kinder und eine echte Vision

Diese Vision treibt das ganze Team der Digitalwerkstatt an, auch Julia Eckhoff und Mariana Domenichino. Beide waren von Beginn dabei, haben die Digitalwerkstatt mit aufgebaut und geprägt. Inzwischen leitet Julia die beiden Berliner Standorte, Mariana entwickelt als Content Managerin die Inhalte der Kurse und Workshops für sechs Werkstätten mit. Verena, Julia und Mariana sprechen heute über zwei Jahre harte Arbeit, begeisterte Kinder und eine echte Vision.

Verena, zwei Jahre Digitalwerkstatt – was bedeutet das für dich?
Ich bin so stolz auf unser Team und darauf, was wir in diesen beiden Jahren gemeinsam erreicht haben. Wir haben hart gearbeitet, zurückbekommen haben wir die Begeisterung tausender Kinder. Tatsächlich haben wir 8.000 Kinder beim digitalen Lernen unterstützen dürfen. Nicht nur in Berlin, sondern auch in Hamburg, München, Frankfurt und Lippstadt, wo es inzwischen Digitalwerkstätten gibt.

Julia, welche Erinnerungen hast du noch an den Eröffnungstag?
Wir haben uns sehr darauf gefreut, unsere Türen endlich für Kinder zu öffnen und mit unserer Arbeit richtig loszulegen. Selbst überzeugt von der Idee und Vision, war ich gespannt, wie Kinder, Eltern und Schulen unser Angebot annehmen würden. Ich erinnere mich noch gut daran, dass wir am Eröffnungstag unseren 3D-Drucker mit einer Schulklasse eingeweiht haben – lustigerweise war es die Klasse 3d.

Seit diesem Tag ist viel passiert. Mariana, du bist inzwischen für die Inhalte von sechs Digitalwerkstätten verantwortlich. Worin siehst du euren Erfolg begründet?
Wir sind größer geworden, aber wir haben nichts von unserer Leidenschaft, unserer Einsatzbereitschaft oder dem Vertrauen in unsere Sache eingebüßt. Und auch mein Anspruch an unsere Inhalte ist noch immer derselbe: Kinder müssen an ihnen wachsen können. Sie sollen spielerisch lernen dürfen und dabei Selbstvertrauen gewinnen.

Ich möchte Kinder immer wieder darin unterstützen, sich diese besonderen “Aha-Momente” zu erarbeiten – Mariana Domenichino

Content Managerin Mariana Domenichino entwickelt Inhalte, die Kindern spielerisches Lernen ermöglichen.

Ihr strahlt alle übers ganze Gesicht, wenn ihr über eure Arbeit sprecht. Julia, was gibt dir die Arbeit in der Digitalwerkstatt zurück?
Mitzuerleben, mit welcher Begeisterung Kinder in der Digitalwerkstatt lernen, wie sie sich in unseren Kursen und Workshops entwickeln, ist erfüllend und schön. Zu sehen, dass unsere Arbeit gelingt, unsere Ideen und Konzepte Früchte tragen, freut mich enorm. Kürzlich hat ein elfjähriges Mädchen, das regelmäßig Kurse und Workshops bei uns besucht, selbst einen Coding-Workshop für ihre Freundinnen gegeben. Ihre Souveränität hat mich sehr beeindruckt und auch in unseren Zielen und Methoden bestärkt.

Die Digitalwerkstatt soll mobil werden. Was hat es damit auf sich, Verena?
Wir planen einen Digitalwerkstatt-Truck, der komplett als digitales Klassenzimmer ausgestattet ist: Mit 22 bis 24 dynamischen Arbeitsplätzen, Breitband natürlich. Der Truck kann die entlegenen Regionen Deutschlands anfahren. Damit Angebote zur digitalen Bildung nicht nur den Kindern in Großstädten vorbehalten sind.

Unabhängig vom Elternhaus soll jedes Kind die Angebote der Digitalwerkstatt wahrnehmen können – Verena Pausder

Verena, ein weiteres Herzensprojekt ist schon umgesetzt, nämlich der gemeinnützige Verein Digitale Bildung für alle e.V. Was ist Ziel und Zweck?
Mit dem Verein Digitale Bildung für alle e.V. möchten wir Sorge dafür tragen, dass Kinder und Jugendliche das notwenige Handwerkszeug für ein selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt mitbekommen. Unabhängig vom Elternhaus soll jedes Kind die Angebote der Digitalwerkstatt wahrnehmen können. Außerdem möchten wir weitere soziale Projekte im Bereich der Digitalen Bildung unterstützen und vorantreiben, bei Bedarf auch für Eltern, Lehrer und Senioren.

Mariana, soziale Teilhabe bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen liegt euch allen sehr am Herzen. Was ist dein Antrieb? 
Ich kann mich Verena nur anschließen. Jedes Kind hat das Recht auf Bildung. Und die Digitalisierung ist unsere Zukunft. Deshalb ist die digitale Bildung für alle Kinder in unserer Gesellschaft unerlässlich. Kinder müssen den Herausforderungen, die die Zukunft für sie bereithält, souverän und selbstbewusst begegnen können. Als Pädagogin ist es mein Wunsch, allen Kindern dabei zu helfen, glücklich und stark zu sein.

Ich wünsche mir, dass unsere Arbeit weitere Wellen schlägt – Julia Eckhoff

Und was wünscht du dir für die nächsten beiden Jahre Digitalwerkstatt, Mariana?
Ich wünsche mir, dass wir als Digitalwerkstatt weiter wachsen und noch mehr schöne und kreative Momente mit den Kindern und in unserem großartigen Team erleben dürfen. Ich möchte die Kinder immer wieder darin unterstützen, sich diese besonderen “Aha-Momente” zu erarbeiten. Ihre staunenden Gesichter und Kommentare auf der einen und die Anerkennung von Eltern und Lehrern auf der anderen Seite, zeigen mir: wir sind auf dem richtigen Weg!

Julia, welche Wünsche hast du?
Ich wünsche mir, dass unsere Arbeit weitere Wellen schlägt und es uns auch als Gesellschaft gelingt, eine souveräne Haltung zu neuen Technologien zu entwickeln.

Das letzte Wort gebührt der Gründerin. Verena, was wünscht du dir? 
Ich wünsche mir, dass auch auf politischer Ebene der Durchbruch gelingt und dass das Thema “Ausbildung für das digitale Zeitalter” nicht nur Prosa im Koalitionsvertrag ist und bleibt, sondern wirklich etwas passiert. Damit alle Kinder in Deutschland chancengleich Zugang zu digitaler Bildung erhalten.